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Mit dem Rad von Freiburg bis Rotterdam

Liebe Freunde!

Ich bin gestern Abend mit dem Zug glücklich von meiner Rhein-Radreise zurückgekehrt. Insgesamt bin ich mit allen Umwegen und Irrungen 1035 Kilometer von Freiburg im Breisgau bis Rotterdam Hauptbahnhof. geradelt. Kalter Gegenwind und einen platten Reifen bei strömenden Regen gleich bei Neuf Brisach in der Einöde des französischen Elsaß ließen bei mir Gedanken aufkommen, ob ich diese Fahrt nicht gleich abbrechen sollte. Aber die nächsten Tage nieselte es nur und bei Sonnenschein kam ich in Straßburg an.

Ich habe viel gesehen und gelernt. Der Rhein ist ein Arbeitsfluß und die Landschaft am Rhein ist oft Industrielandschaft. Hier schlägt das wirtschaftliche und kulturelle Herz Deutschlands. Das romantische Rheintal zwischen Koblenz und Mainz ist ausgefüllt mit Verkehrswegen. Zwei Bahnlinien und zwei Bundesstraßen und lokale Straßen und mittendrin kleine Städte wie Bacharach und Rhens sind eingezwängt zwischen den Schieferwänden des Rheintals. Hinter Bacharach wurde die Bundesstraße 9, die mich vom Anbeginn begleitete aufgeständert und ich fuhr unter ihr und hart rechts neben mir zwei Gleise der Bundesbahn, auf der in paar Minuten Abstand in beiden Richtungen Containerzüge vorbei donnerten. Auf dem Rhein eine ununterbrochene Kette von Rheinkähnen.

Die Dome von Speyer und Worms habe ich gesehen und die Gräber etlicher Staufenkaiser einen Besuch abgestattet Einen Gottesdienst in einer freien evangelischen Gemeinde mitgefeiert und den Kölner Dom besichtigt. Eine Flucht vor dem Regen in dem Schauraum einer Winzergenossenschaft endete noch drei Weinproben mit einer Bestellung von 36 Flaschen Müller-Thurgau Jahrgang 2005, die ich per Spedition meiner erstaunten Frau auf dem Hals schickte. Bei einem Winzer in einem Dorf vor Mainz verbrachte ich einen angenehmen Abend im Weinkeller mit dem Seniorchef, der ein ausnehmend fröhlicher Mensch war und mich an eine Figur aus dem „Fröhlichen Weinberg“ erinnerte.

In der hochmodernen Düsseldorfer Jugendherberge habe ich für ein Einzelzimmer mit Frühstück 40,60 € bezahlt.Waren das nicht mal 79,35 DM? Die Betten durfte ich selber beziehen und Handtücher und Fernseher waren auch nicht. In Duisburg waren Stahlwerke und Hochöfen und Industriewerke weit zu umfahren und in Holland hieß der Rhein nun Waal und ab den Zufluß der Maas dann Herwegen. Das wäre mal eine 1 000 000 Euro Frage bei Günther Jauch. Das Land in Brabant liegt 6 Meter unter dem Meeresspiegel und Deiche und Flüsse und Gräben sind überall. In dem Papendrecht bezahlte ich 96 € für ein Einzelzimmer und in dem Dorf Stürzenbach fiel ich vom Rad und kullerte kopfüber den halben Deich runter, was ich mit Hautabschürfungen bezahlte. Einen Umweg bis fast nach Hertogenbosch machte ich, da ich den Waal mit dem Waal-Maaskanal verwechselte.

Wenn ich nach dem Weg fragte, bekam ich oft eine ausführliche Antwort von holländischen Schnellsprechern, von der ich nichts verstanden hatte. Natürlich kam der kalte Wind immer aus Westen und so bin ich 15 Tage nur in Pullover und Jacke gefahren. Trotzdem fühle ich mich fitter als vor der Reise. Es hat wieder mal Spaß gemacht, auch wenn die Reise pro Kilometer 1€ gekostet hat.

Tricks und Tipps zur Erleichterung des Geldmanagements für Senioren

Wenn wir älter werden, kann die Verwaltung unserer Finanzen ein wenig schwieriger werden. Sie haben vielleicht mehr Zeit, Ihre Rechnungen zu bezahlen und Ihr Girokonto auszugleichen, als Sie es taten, als Sie Vollzeit arbeiteten. Allerdings können sich die Sehkraft und der gelegentliche „Senior-Moment“ einem effizienten Geldmanagement in die Quere kommen. Auch Ihr Geldbedarf ändert sich im Laufe der Zeit, und das ist eine wichtige Überlegung für Ihr Geldmanagement. Hier sind einige Tipps und Tricks, die Ihnen helfen, Ihre Finanzen besser zu verwalten.

Bleiben Sie bei Ihren Vorsorgeuntersuchungen auf dem Laufenden.

Bevor wir uns mit Geldtipps beschäftigen, lassen Sie uns über Ihre allgemeine Gesundheit sprechen. Je mehr Sie Ihre allgemeine Gesundheit erhalten können, desto besser werden Sie mit Ihrem Geld umgehen können. Sie werden einen stärkeren Körper und Geist haben, und das kann Ihnen nur helfen, Ihr Geld effektiv zu verwalten. Nehmen Sie die regelmäßigen Kontrolltermine wahr, damit mögliche Probleme frühzeitig erkannt und behandelt werden können.

Suchen Sie nach Geräten oder Apps für geringes Sehvermögen.

Wenn Sie aufgrund einer Augenkrankheit oder des Grauen Stars Probleme mit Ihrer Sehkraft haben, gibt es viele Möglichkeiten, Ihnen zu helfen. Erkundigen Sie sich bei Ihrem örtlichen Büro für Sehbehinderungen (z. B. Lighthouse of Manasota), um herauszufinden, welche Optionen Ihnen helfen können, besser zu sehen. Es gibt auch Apps für Smartphones, die Menschen mit Sehschwäche helfen. Zum Beispiel kann die kostenlose EyeNoteApp, die vom Bureau of Engraving and Printing entwickelt wurde, 1- bis 100-Dollar-Scheine identifizieren, wenn Sie Schwierigkeiten haben, diese zu unterscheiden.

Schränken Sie Ihre Hilfsbereitschaft ein.

Es ist leicht, den Überblick über Ihr Geld zu verlieren, wenn Sie hier und da ein wenig geben – aber das kann sich summieren. Wenn Sie ein festes Einkommen haben, legen Sie einen Zeitraum von mehreren Monaten fest, in dem Sie „einfach nein“ sagen, um Ihr Geld wegzugeben, nur weil Sie jemand um eine Spende bittet. Nutzen Sie diese Zeit, um zu sehen, wie viel Geld Sie durch den Verzicht auf Spenden einsparen – und überdenken Sie dann, welche wohltätige(n) Gruppe(n) Ihr hart verdientes Geld wirklich verdient haben.

Besuchen Sie einen Kurs zur Geldverwaltung.

Vielleicht haben Sie die meiste Zeit Ihres Lebens Ihre Finanzen von einer anderen geliebten Person verwalten lassen, und jetzt müssen Sie diese Rolle übernehmen. Oder vielleicht fühlen Sie sich ein wenig unsicher darüber, was Geldmanagement bedeutet, wenn Sie 65 Jahre oder älter werden. Sie sind nicht allein. Aus diesem Grund bieten zahlreiche Organisationen wie die FDIC und der National Council on Aging Kurse an, die Senioren beim Umgang mit Geld helfen. Fragen Sie Ihr örtliches Seniorenzentrum oder die Erwachsenenbildung, ob sie solche Kurse anbieten.

Suchen Sie sich Hilfe, wenn Sie Ihre Finanzen nicht allein bewältigen können.

Es kann schwer sein, zuzugeben, dass Sie Probleme haben, mit Ihrem Geld umzugehen, aber denken Sie an die Konsequenzen, wenn Sie schweigen. Sie könnten Opfer von Betrug, Identitätsdiebstahl oder einem Bankkonto werden, das leergeräumt wird. Wenn Sie feststellen, dass Sie Probleme haben, Rechnungen pünktlich zu bezahlen, oder Rechnungen unabsichtlich mehrfach bezahlen – oder wenn Sie sehen, dass ein Angehöriger diese Fehler macht -, sollten Sie Secure Aging anrufen. Secure Aging kümmert sich um das Geldmanagement für Senioren. Wir geben Ihnen und Ihrer Familie finanziellen Seelenfrieden.

Tipps zur Verwaltung der Finanzen für Senioren

Wenn unsere Angehörigen älter werden, kann eine Zeit kommen, in der Sie sich verpflichtet fühlen, einzugreifen und ihnen bei ihren Finanzen zu helfen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Sie Zeuge von Misswirtschaft geworden sind, dass sich die Lebensumstände geändert haben oder dass sich der Gesundheitszustand des Senioren geändert hat. Aus welchem Grund auch immer, Sie haben den Bedarf erkannt und möchten Maßnahmen ergreifen, um zu helfen.

Unabhängig davon, ob Sie sich dazu entschließen, die Finanzen der Senioren mitzuverwalten oder das Geld für die Eltern, Großeltern oder einen geliebten Menschen zu verwalten, ist es wichtig zu verstehen, wie deren Geld derzeit gehandhabt wird, bevor Sie diese Verantwortung übernehmen. Sobald Sie dies erkannt haben, sollten Sie sich ein paar dieser wichtigen Tipps zur Geldverwaltung ansehen!

Organisiert bleiben

Wenn Sie den Prozess beginnen, ist es wichtig zu fragen, wo die finanziellen Unterlagen aufbewahrt werden. Es ist entscheidend, sicherzustellen, dass diese Dokumente sicher und für Sie beide zugänglich sind. Nachdem Sie zahlreiche Finanzunterlagen wie Kontoauszüge, Rechnungen, Einkommensquellen, Kredite, Schulden, Versicherungen und andere Formulare durchgesehen haben, werden Sie sich besser gerüstet fühlen, um zu helfen und die finanzielle Situation des Betroffenen besser zu verstehen.

Überprüfen Sie gemeinsam mit Ihrer geliebten Person ihr aktuelles Budget und besprechen Sie alle Anpassungen, die Sie vornehmen oder von denen Sie glauben, dass sie vorgenommen werden sollten. Die Anzeige dieser Informationen in einem Notizbuch oder Planer als tägliche Erinnerung kann für Personen, die unter Gedächtnisverlust oder der Unfähigkeit, ihr Budget zu verfolgen, leiden, äußerst hilfreich sein.

Die Einrichtung automatischer Rechnungszahlungen ist eine weitere gute Möglichkeit, um jemandem zu helfen, den Überblick über seine Finanzen zu behalten und zu verhindern, dass er Säumnisgebühren anhäuft. Es vermeidet auch das Ratespiel, das Senioren in Bezug auf die Erinnerung an ihre Zahlung im Gegensatz zu dem, was sie vergessen haben, erleben.

Planen Sie für die Zukunft

Wenn Sie beginnen, ihre Finanzen zu verwalten, werden Sie vielleicht mit einigen alarmierenden Entdeckungen konfrontiert, die zu Straßensperren führen können. Ein Bankrott oder eine schlechte Kreditwürdigkeit kann mit der Zeit geheilt werden, indem man ein Bankkonto für die zweite Chance eröffnet. Die Eröffnung eines separaten Bankkontos für den Senior, das es ihm erlaubt, speziell für die Deckung von Schulden zu sparen, wird Ihnen helfen, die Mittel besser zu verteilen. Wenn Sie ein Online-Konto in Betracht ziehen, haben Sie die Möglichkeit, die Finanzen Ihres Angehörigen zu überwachen und können dies auch elektronisch tun.

Rechtlicher Schutz

Wenn Ihr Angehöriger möchte, dass Sie in seinem Namen finanzielle Entscheidungen treffen, ist es eine gute Idee, sich rechtlich als sein Treuhänder abzusichern. Dies kann auf verschiedene Arten geschehen, wie z.B. als Treuhänder für das Vermögen, als Vollmacht, als gerichtlich bestellter Treuhänder oder als staatlicher Treuhänder.

Seien Sie gründlich und geduldig

Verantwortung abzugeben und sie in die Hände eines anderen zu legen, ist für niemanden einfach, egal wie alt man ist. Einfühlungsvermögen und Verständnis dafür zu haben und sich auf die andere Seite des Zauns zu stellen, wird den Umgang mit jeder frustrierenden Situation, auf die Sie während dieses Prozesses stoßen könnten, ein wenig leichter machen.

Senior Money Management: Programme, Dienste und Unterstützung

Die Verwaltung Ihres Geldes ist in jedem Alter nicht einfach, aber wenn Sie älter werden, kann es noch schwieriger werden. Von der Begleichung Ihrer Rechnungen bis hin zur Gewährleistung der Sicherheit Ihres Geldes vor Betrug ist dies ein Bereich im Leben eines älteren Menschen, der sorgfältig bedacht werden muss, bevor ein Problem auftritt. Glücklicherweise gibt es Dienstleistungen und Programme, die Ihnen dabei helfen können.

Geldmanagement-Programme

Wenn es um die Geldverwaltung für Senioren geht, kann allein der Papierkram schon überwältigend wirken. Dies gilt besonders, wenn jemand an körperlichen oder geistigen Erkrankungen leidet, die seine körperlichen Fähigkeiten belasten oder seine kognitiven Fähigkeiten einschränken. Wenn dann noch Berge von verwirrenden Arztrechnungen und Versicherungsabrechnungen hinzukommen, ist das ein Rezept für eine Katastrophe. Vor diesem Hintergrund gibt es eine neue Art der Unterstützung bei der Geldverwaltung, die als tägliches Geldmanagement für Senioren bezeichnet wird.

Tägliches Geldmanagement deckt eine breite Palette von Dienstleistungen ab, wie z.B.:

  • Bezahlen von Rechnungen
  • Aktenführung
  • Einzahlungen vornehmen
  • Prüfen von Arztrechnungen

Diese Art von Service wird sogar Ihre Arztrechnungen überprüfen, um sicherzustellen, dass Medicare und Ihre Versicherung den vollen Betrag zahlen. Schließlich wird Ihnen jemand, der die tägliche Geldverwaltung übernimmt, auch dabei helfen, die notwendigen Unterlagen für Ihre Einkommenssteuererklärung zusammenzustellen. All dies findet normalerweise bei Ihnen zu Hause statt.

Zusätzliche Geldmanagement-Dienstleistungen für Senioren

Tägliches Geldmanagement kann teuer sein, da die Anbieter routinemäßig zwischen $40 und $80 pro Stunde verlangen. Wenn Sie also nach etwas weniger Kostspieligem suchen, machen Sie sich keine Sorgen, es gibt andere Optionen.

Budgetpulse ist eine Website, die es Ihnen ermöglicht, Ihre finanziellen Informationen manuell hochzuladen, so dass Sie ein Budget erstellen und Ihre monatlichen Ausgaben verfolgen können. Sie können auch monatliche Sparziele angeben. Dies ist eine großartige Website für diejenigen, die nicht wollen, dass ein Dritter Zugriff auf Ihre Finanzkonten hat, der dann automatisch Ihre Informationen hochlädt.

Prism ist eine App, mit der Sie Ihre Rechnungen verfolgen können. Sie hilft Ihnen auch dabei, sicherzustellen, dass sie pünktlich bezahlt werden. Sie haben die Möglichkeit, Ihre Rechnungen über die App zu bezahlen, oder Sie können sie so bezahlen, wie Sie es normalerweise jetzt tun.

Mint ist eine wirklich beliebte Option für das Geldmanagement älterer Menschen. Es ist einfach zu bedienen und gibt Ihnen die Informationen, die Sie brauchen, um den Überblick über Ihre Finanzen zu behalten. Es ist sowohl eine Website als auch eine App, so dass Sie es auf Ihrem Desktop, Tablet oder sogar Ihrem Telefon verwenden können. Mint verfolgt Ihre Ausgaben und sendet Ihnen Warnungen, wenn Sie Ihr Budget überschritten haben. Es hält alle Ihre Rechnungen und Konten an einem Ort, so dass Sie nichts vergessen können. Es schickt Ihnen auch eine Benachrichtigung, wenn eine Ihrer Rechnungen fällig wird.

Darüber hinaus gibt es ein AARP-Geldverwaltungsprogramm, das Menschen mit Behinderungen und einkommensschwachen Senioren Geldverwaltung bietet. Dies ist ein kostenloser Service. Wenden Sie sich an AARP, um zu erfahren, wie Freiwillige Ihnen helfen können.

Es gibt viele Möglichkeiten für Senioren, die mit Geldmanagementproblemen zu kämpfen haben. Niemand sollte das Gefühl haben, dass er nicht die Hilfe bekommen kann, die er braucht. Denken Sie einfach daran, dass das beste Geldmanagementprogramm letztendlich das ist, mit dem Sie sich am wohlsten fühlen.

Kriegsende in Hamburg Von Elfriede Bock

Bei Kriegsende 1945 war ich 16 Jahre alt. Ich lag mit Lungenentzündung im Krankenhaus Wandsbek-Gartenstadt. Ich erinnere mich nur vage daran. Die letzten Wochen vor der Kapitulation war ich öfter zusammengebrochen vor Hunger, Kälte, Nässe und totaler Erschöpfung durch die allnächtlichen Bombenangriffe. Wir mussten jede Nacht raus. Der Weg in unseren Bunker an der Dorotheenstraße war ein einziger Hindernislauf über Straßenbarrikaden, die als „Panzersperren“ dienen sollten. Als ob die noch geholfen hätten!

In Panik hörte ich die Radio-Meldungen über die Zerstörung von Berlin mit Stalinorgeln und Flammenwerfern! Wir hörten den ständigen dumpfen Geschützdonner aus der Gegend um Harburg herum und erwarteten nun auch bei uns stündlich das gleiche Schicksal. Wer Stalinorgeln und Flammenwerfer einmal in der Wochenschau gesehen hatte, konnte sich ausmalen, was uns bevorstand. Es hatte ja so kommen müssen! Hoffentlich würde unser Statthalter, der Hamburger Gauleiter Kaufmann unsere Stadt den Alliierten kampflos übergeben! Gegen den Willen Adolf Hitlers!? Der hatte sich ja vor einigen Tagen in seinem Wahnsinn das Leben genommen und sich damit der Verantwortung für sein „geliebtes Volk“ entzogen. Das hätte er man schon viel früher tun sollen.

Die Straßensperren hatten mir die letzte Kraft genommen. Ich war so schwach auf den Beinen und konnte den Weg über die meterhohen Hürden bald nur noch kriechend bewältigen. Und das fast jede Nacht ein- oder zweimal hin und zurück. Bis ich schließlich einmal liegen blieb und zunächst nicht wieder aufstehen konnte. Am nächsten Tag mußte ich ins Krankenhaus – zu Fuß! – nach Wandsbek Gartenstadt. Meine Stiefmutter begleitete mich. Drei Stunden hat es gedauert, bis wir dort ankamen. Bahnen oder Autos konnten wegen der Straßensperren ja nicht mehr fahren. Meine Stiefmutter war ebenfalls am Ende ihrer Kräfte.

Wir wohnten damals am Krohnskamp, gegenüber der Matthäuskirche, zu dritt auf einem Zimmer: Mein Vater, meine Stiefmutter und ich. Meine Schwester und meine Mutter waren bei Verwandten in Augsburg geblieben. Ich wäre auch gern dort geblieben, sie hatten weniger Fliegerangriffe und mehr zu essen. Aber ich war Lehrmädchen in Hamburg und musste zurück. Mein Vater war bei der Polizei nachts im Einsatz.

Wenn meine Stiefmutter und ich endlich im Bunker ankamen, waren bereits alle Plätze besetzt. Wir mussten stehen, und ich konnte nur keuchen und weinen. Oft gaben meine Beine nach. Das Krankenhaus war deshalb eine Erlösung für mich. Ich war so dankbar! Dort ging es mir auch gleich besser. Wir Kranken bekamen gute Butter und Weißbrot, viel Milch und Grießbrei, und am frühen Abend wurden wir in unseren Betten in den Keller gebracht. Das Pflegepersonal war gut zu uns. Sie legten mich mittags sogar in die pralle Maiensonne. Das jedoch ist verkehrt für Lungenkranke, ich bekam einen Sonnenstich. Das war übel, machte meine Lunge wieder krank, und ich musste sehr viel von dem guten Essen erbrechen, was mein Körper doch zum Aufbau gebraucht hätte.

Am Tage der Kapitulation hörten wir durch die geschlossenen Krankenhausfenster die alliierten Panzer in Hamburg einrollen. Aber es fiel nicht ein Schuss! Die Bevölkerung hatte striktes Ausgehverbot, Türen und Fenster mussten fest verschlossen bleiben. Niemand durfte sich am Fenster sehen lassen, niemand hinausgucken! Ich erinnere mich, dass zwei englische Soldaten mich am nächsten Tag auf eine Trage legten und wir alle in das Barmbeker Krankenhaus umquartiert wurden. Das schöne Krankenhaus Wandsbek-Gartenstadt wurde ab diesem Tage Lazarett für die Alliierten. In Barmbek bekamen wir Kranke kaum noch Zuwendung. Die Krankenschwestern wurden abgezogen, der Küchenbetrieb eingeschränkt. Unsere „Befreier“ hatten nun Vorrang! Aber wir hatten keine nächtlichen Angriffe mehr, wenn uns auch die geringe Lebensmittelzuteilung bös‘ zusetzte.

Als ich entlassen wurde, bekam ich Hungerödeme. Aber wir konnten nachts durchschlafen, keine Fliegerangriffe mehr, keine Nachtwanderungen in den Bunker.

Der Winter 1945/46 war der schwerste, den wir kennen lernen sollten. Wir hatten im Büro nur „Rollglas“ vor den Fenstern, und ich schrieb mit zusammengeflickten „Fausthandschuhen“ auf der eisernen Schreibmaschine. Bald verheizten wir das Linoleum in kleinen Stücken im Kanonenofen, weil wir sonst erfroren wären.

Inzwischen wohnten wir in einer großen Souterrainwohnung, hatten aber keine Feuerung. Mein Vater musste mit anderen nachts als „Kohlenklau“ tätig werden. Es war aber nicht die Bahn-, sondern die Military Police der Engländer, die die frierenden Menschen am Kohlenklauen hindern sollten. Die Züge kamen nicht einfach angerollt und blieben auf den Geleisen stehen zur Selbstbedienung, man musste hinaufklettern während der Zug noch fuhr! Die Leute wussten ganz genau, wo der Zug langsam an ein Signal heranrollte oder gar stehen blieb, und wann! Da war z.B. der Verschiebebahnhof in Rothenburgsort. Dann sprangen sie auf und kletterten mit dem leeren Sack hinauf. So passierte es, daß schon mal einer beim Anrücken der Lok hinunterstürzte auf die Geleise oder zwischen die Puffer geriet und nicht mehr weglaufen konnte. Die MP war angehalten, die Leute zu warnen und notfalls sofort zu schießen. Auch Hunde wurden eingesetzt! Und Scheinwerfer. Es waren viele Schuljungen dabei! Wenige konnten mit dem gefüllten Sack wieder nachhause rennen. Aber manche hatten eben Glück, und die waren maßgeblich für die anderen, um zu überleben.

Morgens, wenn ich aufwachte, war in meinem Zimmer das Schwitzwasser an den Wänden neben dem Bett gefroren und vor meinem Mund hing Eis an dem Schaffell, das mein Vater besorgt hatte und mir abends über meine Bettdecke legte, damit ich nicht über Nacht erfror.

Erst als wir schon fast verhungert waren, durften wir in der Berufsschule an einer Schwedenspeisung teilnehmen. Es gab einmal die Woche dicke, süße Suppe oder Erbsensuppe. Aber wir waren jung und im Wachstum, und unser Hunger war so groß, dass wir alles aßen, was nur irgendwie essbar schien. Steckrüben bekamen wir reichlich, morgens, mittags, abends, roh, gekocht oder gebraten. Eine Delikatesse war Milchpulver mit Wasser angerührt. Das Beste war noch die Wurstbrühe, die meine Stiefmutter beim Schlachter holen konnte, ich glaube, einmal die Woche ein Kochgeschirr voll für uns drei Personen.

Die Engländer montierten in Hamburg in den Industriebetrieben alles ab, was noch heil geblieben war und was sie gebrauchen konnten: „Reparationen“ nannte man dies. Und nun wollten sie uns aushungern……!

Und trotz all der Nöte, wir waren so dankbar, das sie uns nun nicht mehr bombardierten, dass wir nachts nicht mehr um unser erbärmliches Leben rennen mussten. Ich erinnere mich noch gut, wie ich am Tage nach der Entlassung aus dem Krankenhaus auf den ehemaligen Adolf-Hitler-Platz, nun Rathausmarkt genannt, ging. Die Lunge war wieder gesund, ich schaute mich um, die Sonne schien, da überkam mich ein Hochgefühl: „Nun kann mir nichts mehr geschehen, alles andere werde ich durchstehen, denn das ganze Leben liegt noch vor mir! Nur nie im Leben wieder Krieg und Terrorangriffe!“

 

 

 

Kriegsende in Hamburg von Klaus Hückel (Jhrg. 1934)

Mitte März 1945 kam ich – damals 11 Jahre alt – von Hamburg aus in ein KLV-Lager nach Kellenhusen an der Ostsee. „Haus Olga“, eine grössere Pension, die mit Etagenbetten ausgerüstet war. Unser Jungzugführer war ein Fünfzehnjähriger. Dieter. Wie konnte man bloß Dieter heißen! Rosiges Milchgesicht, aber Schipporden! Das war ein Ordensband, das man fürs Panzergrabenausheben bekam. Schwarzweißorangefarben. Sah fast wie das EK zwo aus. Darum beneideten wir ihn schon, aber Respekt hatten wir kaum vor ihm. Bei einem Ausmarsch schlug einer von uns immer mit der Hand auf einen seitlich verlaufenden Zaundraht. Unser Milchgesicht befahl ihm, das zu unterlassen. Aber der kümmerte sich nicht darum! Das war das erste Mal, daß ich erlebte, wie einem Befehl nicht gehorcht wurde. Eigentlich nicht zu fassen! Befehlsverweigerung? Bei Soldaten gab es da nur Standgericht. An die Wand gestellt und über den Haufen geschossen.

Die Front rückte dichter heran. Vor allem die Sowjets näherten sich bedenklich der Lübecker Bucht. Wir hungerten wie verrückt. Das Essen bestand morgens aus Buttermilchsuppe, die wir mithelfen mussten zu kochen. Da standen wir Steppkes vor diesem riesigen Hotelküchenherd, auf ihm ein enormer Kessel mit Buttermilchsuppe. Und wir rührten – auf Zehen stehend – an der Oberfläche dieser Suppe herum. Natürlich brannte die an. Und klüterig wurde sie auch noch. Fraß.. Mittags und abends gab es meistens Rote Beete. In Scheiben, in Würfeln, gemust. Fraß. Kaum gesäubert und mit allen faulen Stellen – es war ja Ende Winter! Entsetzlich. Um unseren Hunger zu stillen, brachen wir Zuckerrübermieten auf. Die jungen Zuckerrüben waren essbar, die großen dagegen – bäh! Fraß. Lieber hungern. Bei einem Höker im Dorf konnte man Zwiebeln und künstlichen Pfeffer ohne Lebensmittelmarken bekommen. Das schmeckte ja geradezu köstlich!

Viele Schüler, der Ort wimmelte von KLV-Lagern, flüchteten allerdings. Morgens gegen 4 Uhr hauten sie ab, marschierten zum nächsten Bahnhof, nach Lensahn, und fuhren von da mit einem Frühzug über Lübeck nach Hamburg. Oder aber ab Richtung Dänemark. Wenn die Lagerleitungen dann morgens die Zimmer leer vorfanden, waren die Jungs längst in Sicherheit, also da, wohin sie wollten.

Hamburg war zur Festung erklärt worden. Aha, allmählich würde es ernst werden. Wir sahen Wehrertüchtigungsfilme und Wochenschauen. HJ-Regimenter im Einsatz. Rauf auf den feindlichen Panzer, Deckel aufgerissen, Handgranate hineingeworfen. Peng – alle Russen hopps. So einfach würde das gehen. Das würden auch wir schaffen. Klar. Wann wir wohl endlich gerufen würden? Die Bolschewiken rückten immer näher. Die Bauern schlachteten schon mal ihr Vieh. Nun gab es plötzlich jede Menge Fleisch. Gulasch, Frikadellen, Braten. Auf Beilagen konnte man jetzt gut verzichten. Rote Beete ade! Gelegentlich erlebten wir Luftkämpfe mit. Eigenartigerweise habe ich nie den Verlust einer deutschen Maschine gesehen. Aber etliche Tommies, die in die Ostsee stürzten. Sieg heil nach wie vor!

Eines späten Nachmittags hieß es, am Abend würde ein Bus nach Hamburg fahren. Wer wolle, könne mit. Ab in die Heimat. Ich stand vor einer schweren Frage. Schließlich hatten meine Eltern mir bei der Abreise aus Hamburg zu verstehen gegeben, daß ich bloß in Sicherheit bleiben sollte. Dennoch – alle fuhren, also fuhr auch ich. Mit einem reichlichen Vorrat an Frikadellen. Nachts schlich sich der Bus bei sternklarem Himmel und ohne Beleuchtung die Landstraße entlang. Immer schön unter Bäumen. Aber ein feindliches Flugzeug hatte uns wohl doch entdeckt und kreiste um uns herum. Alle Mann raus und in geduckter Haltung im Straßengraben weg vom Bus. Klasse. Soldaten im Schützengraben! Irgendwann verlor der Feindflieger dann wohl das Interesse an uns und zog ab.

In Hamburg angekommen erwischte ich frühmorgens die Straßenbahn Linie 16 Richtung Hagenbecks Tierpark. Keine Fensterscheiben. Alles mit Holz abgedichtet. Abgesplitterte Email-Schilder „Beim Niesen, Husten, Spucken bediene Dich des Taschentuchs“ und am Ausgang „Linke Hand am linken Griff“.. So trudelte ich Ende April 1945 wieder bei meinen Eltern ein, die dann doch sehr froh waren, daß ich mitgefahren war. Mit unseren Nachbarn hörten wir im Radio vom Tod Adolf Hitlers, unseres heißgeliebten Führers, der in heldenhaftem Kampf gegen den Bolschewismus gefallen war. Ich stellte mir vor, wie Hitler mit Handgranaten in den Händen auf irgendwelchen Panzersperren kämpfte und vom Feind erschossen wurde. Bei dem Gedanken heulten wir alle schnapslange Tränen. Was sollte nun bloß werden?

Aber erst einmal ab zu unserem Bunker, den wir jetzt immer abends aufsuchten. Die Front war so nahe, daß ein Fliegeralarm nichts mehr genützt hätte. Wir brauchten fast eine Viertelstunde bis zum Bunker. Alles Wichtige lag schon da. Nur noch, was erneuert werden musste, transportierten wir dorthin. Z. B. Verpflegung. Und daran war in diesen Tagen so gut wie kein Mangel! Gauleiter Karl Kaufmann hatte die Lebensmittellager geöffnet. Es gab jede Menge Sonderrationen. Kiloweise Fleisch und haufenweise Butter beispielweise. Wir hatten zum Glück aus Kronach /Oberfranken(meinem ersten Aufenthalt in der KLV) etliche Steinguttöpfe mitgebracht. Darin konnte man Butter, extra kräftig nachgesalzen, lange aufbewahren. Noch im Sommer hatten wir davon. Allerdings leicht ranzig.

Am Abend des 3. Mai waren wir wieder auf dem Weg zum Bunker, als wir auf der anderen Straßenseite eine Gruppe von etwa dreißig Menschen vor einem geöffneten Fenster stehen sahen. Man hörte aus dem Radio Staatssekretär Ahrens, Onkel Baldrian genannt wegen seiner immer beruhigenden Kommentare zur Luftlage, der eine Ansprache Karl Kaufmanns ankündigte. Und dann hörten wir Kaufmann. Hamburg habe kapituliert. Die Briten würden am nächsten Tag in Hamburg einmarschieren. Ausgehverbot mit ganz wenigen Ausnahmen. Noch wenige Tage zuvor Heulen und Zähneklappern, weil Hitler gefallen war. Und jetzt? Nichts. Weder Trauer noch Entsetzen, aber auch keine Freudenausbrüche. Resignation, Erleichterung bestenfalls.Wir machten kehrt und schliefen ohne Bombengefahr in den Frieden hinein. Dummerweise hatte ich doch tatsächlich noch unsere Verbandstasche verloren. Zu ärgerlich, fast neu. Aber andererseits – sie war auch überflüssig geworden! Zum Glück! Zum Glück? Naja….

Am nächsten Tag war herrliches Frühlingswetter. Und alles still. Keine Straßenbahn, die sonst nur wenige zig Meter von uns entfernt vorbeizufahren pflegte. Kein Fliegeralarm. Stille – und das nicht einmal Stille vor dem Sturm. Dabei hatten wir doch die ganzen Tage mit einer Schlacht um Hamburg gerechnet. Nach meiner Rückkehr aus Kellenhusen hatte ich mit einigen Mitschülern noch die Verteidigungsmöglichkeiten in unserer näheren Umgebung erkundet. Klar, da ging es: Die Methfesselstraße war an der Kreuzung zum Eidelstedter Weg durch eine Panzersperre dicht gemacht. Tiefer Graben und Doppel-T-Träger. Da kam kein Panzer durch. Und auf der linken Seite der Kaiser-Friedrich-Straße (heute Hagenbeckstraße) gab es ein Grundstück, das mit einer hohen Mauer umfasst war, aber eine Öffnung hatte. Da könnte man doch stehen, bewaffnet mit ner Panzerfaust. Und wenn dann etwa ein Panzer – aus Richtung Hagenbeck kommend – vor der Panzersperre halten müßte, würde man den ganz bequem abknallen. Daran muß ich immer denken, wenn ich mal wieder den Film „Die Brücke“ sehe: Wir waren so eingestellt! Die geistige „Vorbereitung“ vor allem im KLV-Lager in Kellenhusen hatte gewirkt.

Schon nach kurzer Zeit wurde das Ausgehverbot etwas gelockert. Mit meinem Braunhemd, jetzt natürlich blau eingefärbt, machte ich einen ersten Erkundungsausflug. Ecke Eidelstedter Weg und Methfesselstraße vor der Kneipe „Tüxen“ lagerte eine Gruppe britischer Soldaten. Baumlang. Dagegen waren ja unsere SS-Leute geradezu klein! Und dann deren Panzer! Wie Einfamilienhäuser. Aber auch ganz kleine Kettenfahrzeuge, in denen der Fahrer liegen musste, sausten wie verrückt durch die Gegend. Und dann erst die Jeeps. An den Seiten offen, ein Bein lässig raushängen.

Die Besatzungszeit war am Anfang geprägt von allen möglichen Bekanntmachungen der Alliierten. „I, Dwight D. Eisenhower…..“ Komische Namen. Montgomery. Sah eigentlich ganz gut aus, fast lustig. Ich kann mich nicht entsinnen, daß es irgendwelche Abneigungen gegen die feindlichen Truppen gab. Auch unser Nachbar, alter Kämpfer aus den Zwanzigerjahren, rechter Arm im Ersten Weltkrieg ab, noch geheult bei Hitlers Tod, jetzt ganz gefasst.

„This is Radio Hamburg, a station of the British Military Government“. Und später „BFN“. Jazz-Musik. Noch vor wenigen Wochen verboten. Jetzt Benny Goodman und Louis Armstrong und Glenn Miller. Und dann erst die Andrew Sisters mit „Bei mir bist Du scheen“.. Was war deutsche Tanzmusik dagegen? Theo Mackeben und Franz Grothe? Rudi Schuricke, genannt Schwulicke? Nein, jetzt gaben „Chattanooga Choo Choo“ und „Moonlight Serenade“ den Ton an. Ein Ansager des BFN, des British Forces Network in Germany, wurde schnell auch bei deutschen Hörern bekannt und beliebt, Chris Howland. Seine Popularität riet ihm später, zum NWDR, dem Nordwestdeutschen Rundfunk, zu gehen. Und von dort her vermittelte er uns dann Jazz in allen Variationen, dieser Mr. Pumpernickel. Deutscherseits wurde allerdings eine Gruppe unglaublich populär, die sich King-Cole-Trio nannte (nicht zu verwechseln mit dem späteren Nat King Cole – Trio) und „Wasser ist zum Waschen da, falleri und fallera, auch zum Zähneputzen kann man es benutzen“ und vom „Russischen Salat“ sang. Leider verschwand sie so schnell, wie sie gekommen war. Merkwürdig.

Nachrichten von Konzentrationslagern. Naja, das war natürlich die übliche Lügenpropaganda. Das konnte man ja nun wirklich nicht glauben. Zehntausende, Hunderttausende ermordet. Wer’s glaubt…..! Die wollten uns wohl für dumm verkaufen! Reeducation. Irgendwann gab es die Anordnung, daß sich jeder Erwachsene Filme mit Aufnahmen aus Konzentrationslagern anzusehen hätte. Der Filmbesuch würde in der Stammkarte, die zum Bezug von Lebensmittelkarten nötig war, vermerkt werden. Kein Vermerk – keine Lebensmittelkarten. Aber schließlich verlief auch das im Sand.

Tja, nun war ja Frieden. Aber wie würde die Zukunft aussehen? Wie würde es z. B. um „Brennstoffe“, also Kohlen, stehen? Die Aussichten waren schlecht. Klar, die Besatzungsmächte würden natürlich zunächst einmal für sich selbst sorgen und unsere Bergwerke ausplündern. Also – erst mal die Straßenbäume abgesägt, und dann ab in die Wälder und Holz geklaut. Für Eimsbüttel bot sich das Niendorfer Gehege an. Meine Eltern lehnten das Holzklauen jedoch ab. Diebstahl blieb Diebstahl. Aber eines Tages zogen meine Mutter und ich zusammen mit einem Nachbarsjungen, der einen kleinen Bollerwagen hatte, doch zum Niendorfer Gehege. Oft wurden von den Bäumen ja nur die Stämme geklaut. Die Krone blieb dann liegen. Und davon nahmen wir uns mit, soviel wir konnten. Mein Vater war noch immer nicht beeindruckt. Schließlich aber konnte ein Nachbar, der über eine richtig große Bandsäge sowie über Keile und Vorschlaghammer verfügte, ihn denn doch überreden. Als wir aber dann am nächsten Tag beim Niendorfer Gehege ankamen, war der Zugang durch Polizei gesperrt. Ein junger Mann, der sich als Revierförster vorstellte, bot nur an, daß wir in vierzehn Tagen zum Stubbenroden kommen könnten. Und das haben wir gemacht. Mein Vater morgens in aller Herrgottsfrühe hin zum Gehege. Meine Mutter und ich mittags zur Verstärkung nachgerückt. Mit Essen. Bohnenmehlsuppe. Ausgebratene Mettwurst zur Geschmacksverbesserung darüber. Unsere Vorräte an Lebensmitteln waren noch beachtlich.

Das Stubbenroden war Schwerstarbeit. Vor allem, weil man – trotz Bohnenmehlsuppe – irgendwie zu wenig in den Knochen hatte. Und mein Vater, von Beruf Buchhalter, war ja an so schwere körperliche Arbeit schließlich gar nicht gewöhnt. Und gesund war er sowieso nicht. Meine Mutter hatte natürlich auch nicht gerade besonders viel „Knöf“, ganz zu schweigen von mir mit meinen elf Jahren. Aber wir hielten durch und machten auf den Revierförster offenbar einen so guten Eindruck, daß er meinem Vater anbot, als Waldarbeiter bei ihm anzufangen. Hurra – die Brennstoffprobleme waren damit gelöst. Zwölf Festmeter oder achtzehn Raummeter Holz pro Jahr als Deputat und außerdem jeden Tag soviel Holz, wie mein Vater auf seinem Fahrrad transportieren konnte. Er quälte sich schrecklich ab.

In der folgenden Zeit hatten wir so immer viel Besuch, der sich bei uns aufwärmen oder backen wollte. Und wenn wir jemanden besuchten, nahmen wir einen Karren Holz mit. Statt Blumen sozusagen.

Schule gab es noch nicht. Aber ein Mitschüler hatte Privatunterricht bei Fräulein Mathilde Langenberg, Jahrgang 1874. Sechzig Jahre später war sie als Lehrerin an der fortschrittlichen Versuchsschule Telemannstraße wegen ihrer SPD-Zugehörigkeit zwangspensioniert worden, hatte in ihrer Wohnung, Heußweg 98, einen Unterricht in zwei Klassen aufgezogen. Eine Klasse morgens, eine nachmittags. Schulgeld 1,50 RM pro Woche. Und wir lernten wohl ganz eifrig. Als im Oktober 1945 dann die Schulen ihren Betrieb wieder aufnahmen, endete dieser Privatunterricht natürlich ziemlich schnell. Aber ich blieb noch. Konnte ja nicht schaden. Und als nach einem Jahr zusätzlicher Unterricht nicht mehr nötig war, fing ich an, bei ihr schon mal Latein zu lernen. Das sollte ja in der 7. Klasse ohnehin kommen. Frühstart einmal die Woche. Donnerstags. Bezahlen musste ich alsbald nichts mehr, dafür brachte ich immer einen Korb Holz für ihre „Kochhexe“, eine Art Primitivst-Ofen, mit.

Der reguläre Unterricht fand zunächst in der Ausweichschule in der Bismarckstraße statt. Eines Tages bekamen wir einen neuen Schüler, der uns von unserem Schulleiter Dr. Strempel höchstpersönlich vorgestellt wurde. Rothaarig. Schon schlecht. Jüdisch. Aus dem KZ Theresienstadt. Na, das hatte uns gerade noch gefehlt. Der bei uns, die wir doch noch immer irgendwie beleidigt waren, daß man uns nicht hatte siegen lassen! Und die mit Demokratie noch nicht recht etwas anzufangen wussten. Die wir doch alle im Jungvolk gewesen waren und vor noch nicht allzu langer Zeit gelernt hatten, daß die Juden unser aller Unglück seien. „Mobbing“, den Ausdruck gab es damals noch nicht. Aber wir praktizierten es schon mal gegenüber diesem Jungen. Der hatte nichts zu lachen. Eines Tages war er verschwunden. In die SBZ, die Sowjetische Besatzungszone, geflüchtet. Wir wurden von Dr. Strempel fürchterlich zusammengestaucht. Aber beeindruckt hatte uns das nicht.

Auf dem Sportplatz gegenüber unserer „richtigen“ Schule, also auf dem Sparbier-Platz, veranstalteten die britischen Besatzungssoldaten Motorrad-Rennen, sog. Dirt Track-Rennen. Engste Kreise, ein Fuß zum Abstützen auf dem Boden. Der Dreck flog uns nur so um die Ohren. Aber derartige Veranstaltungen, die wir bisher gar nicht kannten, machten uns die Besatzer richtig sympathisch. Später gab es sogar Motorradrennen im Stadtpark. Auch deutsche Fahrer waren da zugelassen. Schorsch Meyer auf BMW 500 Kompressor. Über 200 Stundenkilometer konnte er damit schaffen! Hängte jeden Engländer ab. Na also!

Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher Göring & Co. Dönitz dabei. Das war ja unerhört! Der war doch Soldat und somit schon allein deswegen kein Verbrecher? Und wieso Hans Fritzsche? Wegen der paar Reden, die er als zweiter Mann in Goebbels Propagandaministerium halten musste? Schacht? Naja, der war unsympathisch. Und erst von Papen. Aber sonst? Rundfunkübertragungen aus dem Gerichtssaal. Ha, wie Göring sich verteidigte. Der redete die Anklage ja geradezu gegen die Wand! Ein Reporter, ich meine, er hieß Zimmermann, war besonders engagiert. Höchst unbeliebt bei uns. Eines Tages war er abgelöst: Es hatte sich herausgestellt, daß er gar nicht der große Nazi-Gegner war, als den er sich ausgegeben hatte, sondern im Gegenteil selbst handfester Nazi. Das war ja zum Brüllen komisch! Hatte der doch die Siegerjustiz wochenlang an der Nase herumgeführt.

Bei der Urteilsverkündung wurde jeder Freispruch und jedes Urteil, das nicht „death by hanging“ lautete, mit Freude und Genugtuung aufgenommen. Nein – alle diese Vorwürfe waren unerhört. Unsere Leute waren doch keine Mörder! Es hat lange, sehr lange gedauert, bis die Bevölkerung endlich begriff – wir hatten eine Verbrecherregierung gehabt. Allerdings: „Aber nun muß endlich mal Schluss sein!“ Dieser Satz fiel schon 1945/46. Er fällt noch heute, rund 60 Jahre danach. Und ich denke, zu oft von Leuten, die sich nie wirklich mit unserer Vergangenheit auseinandergesetzt haben.

Florentine Brendeke Raus – Himbeerbonbon – Mintgrünes Kostüm

Im Landdienst der Hitler Jugend herrschte Zucht und Ordnung. Wir, die Mädchen des LanddienstJahres 1943/44, sollten zu ordentlichen Frauen heranreifen und später Bäuerinnen im Ostland werden. Der Führer erwartete von uns, daß wir das eroberte Gebiet im Osten fruchtbar machen und mit arischem Nachwuchs bevölkern sollten. Natürlich wollte ich später diese edle Aufgabe erfüllen, Bäuerin sein, und dem Volke dienen. Der Weg dorthin war mit unerträglichem Drill gepflastert. Das Antreten am Morgen war schon lästig genug und das Zurückmelden nach dem Arbeitseinstz war abhängig von der Laune der Lagerführerin. Manchmal lief es glatt ab. Anklopfen, warten auf das Herrreinn. Die Tür öffnen, den Arm in Augenhöhe zum Deutschen Gruß gestreckt, laut und deutlich sprechen: „Landdienstmädel Florentine Bluhm meldet sich vom Einsatz zurück.“ Warten auf den Befehl: „Abtreten!“ mainwendung und raus. Bei übler Laune lief es anders ab. Nach dem Melden ein Anpfiff, begleitet von einem durchdringenden Blick: „Dein Daumen ist abgespreizt, kapierst du nie den Deutschen Gruß? Rrrraus! Nochmal, aber anständig“, brüllte sie.

Nächster Versuch: Vor der Tür tief Luft holen, anklopfen, eintreten, noch ein Anpfiff: „Soll das ein strammer Arm sein? Der hängt runter, wie ein schlaffer Sack. Rrrraus! Nochmal!“ Sie wies mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger zur Tür.

Dritter Versuch mit zurück gehaltenen Tränen und zitternder Stimme. Das Gesicht der Führerin lief rot an, als sie brüllte: „Hier wird deutlich gesprochen. Heulsusen braucht der Führer nicht. Rrrraus!“. Dieses Spiel trieb sie mehrmals hintereinander und keines der Mädchen blieb davon verschont. Irgendeine Schikane hatte sie immer parat.

Wie gut, daß es meinem Jahrgang, den Jahrgängen davor und dem Ostland erspart geblieben ist, was der Führer mit uns und dem Land vorhatte.

Zum Abschied ein Himbeerbonbon

Ich war froh, endlich von zu Hause fortzukommen. Weg von den quengelnden Geschwistern, denen ich nie eine kleben durfte, nur weil sie jünger waren als ich. Nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit ausgeschimpft werden, keine Milch von weither holen müssen. Endlich frei sein!

Die ersehnte Freiheit glaubte ich, im Landdienst der Hitlerjugend zu finden. Im April 1943, nachdem meine Schulzeit beendet war, wurde ich einberufen nach Rodenthal, in Masuren. Es war fast eine Weltreise von Labiau, dicht beim Kurischen Haff, nach Masuren zu fahren. Die Freude war kurz. Es kam ganz anders. Das Lagerleben lief nach strengen Regeln ab und war kein bißchen gemütlich. Früh um sechs Uhr, wenn es im Bett am schönsten war, ertönte ein schriller Weckpfiff. Der Drill begann. Erste Pflichtübung: Unsere Fahne ehren. Das hieß: antreten, strammstehen, singen, mit Deutschem Gruß die Fahne grüßen, während sie hochgezogen wurde, Ansprache, wieder singen, abtreten zum Arbeitseinsatz beim Bauern. In der Erntezeit begann alles eine Stunde früher, mit der Mahnung: „mit aller Kraft und vor allem mit Freude an die harte Arbeit heranzugehen. Denn wäre nicht der Bauer, so hätten wir kein Brot,“ zitierte die Lagerführerin ernsthaft. „Brot braucht unsere kämpfende Truppe und das Volk. Seid euch eurer Wichtigkeit bewußt.

Einmal passierte es, ich war nach dem Pfiff nicht gleich aufgestanden und schaffte es nicht, meine Stiefel anzuziehen. Es war Pflicht, zur Arbeit halbhohe Schnürstiefel zu tragen und jene hatten lange Schnürsenkel, die mir das Leben noch schwerer machten. Entweder verknoteten sie oder rissen, wenn ich es besonders eilig hatte. Ich trat mit nackten Füßen vor die Fahne.

Nach dem Abtreten wurde ich zur Lagerführerin befohlen. Ich wußte nicht wie mir geschah, als ein fürchterliches Donnerwetter auf mich niederging. Von wegen der Schande, die ich unserer Fahne zugefügt hatte. Hinterher war ich genauso klug. Es blieb mir verborgen, warum die Fahne nicht barfuß geehrt werden durfte. „Deine Strafe fällt nur so milde aus, weil du noch nicht vierzehn bist! Glück gehabt!“ schnauzte sie.

Ich mußte allein und auf Knien einen unendlich langen Korridor schrubben. Während des Schrubbens wurde er immer länger und länger. Wer weiß, was ich zwei Wochen später, nach meinem vierzehnten Geburtstag, hätte scheuern müssen.

Die Arbeit beim Bauern war schwer. Kühe melken, Stall ausmisten, Rüben hacken, deren Reihen bis zum Horizont reichten, beim Heuen helfen. Der Bäuerin im Haus zur Hand gehen. Das mochte ich überhaupt nicht. Lieber ging ich aufs Feld. Der Tag war pausenlos ausgefüllt mit Arbeit.

Ich bekam Heimweh. Entsetzliches Heimweh. Obwohl die Lagerführerin gesagt hatte: „Ein deutsches Mädchen, das dem Führer dient, bekommt kein Heimweh!“ Lieber wollte ich dreimal am Tag Milch holen, nie mehr meine Schwestern verprügeln und nie wieder versuchen, ihnen die Himbeerbonbons abzuluchsen, und immer lieb zu meiner Mutter sein. Ich bereute tief, alle begangenen Sünden meines vierzehnjährigen Lebens.

Um endlich nach Hause zu dürfen, beschloß ich, krank zu werden, schwerkrank natürlich. Eine Blutvergiftung erschien mir gerade richtig. Jede Wunde, die ich mir zuzog, beschmierte ich mit Erde, aber eine Blutvergiftung bekam ich nicht. Meine Wunden eiterten und taten bisweilen sehr weh, mehr geschah nicht.

Mitten im Landdienstjahr durfte mich für zwei Tage meine Mutter besuchen. Sie wiederzusehen, zu fühlen, zu riechen war noch viel schöner, als Weihnachten oder Geburtstag haben oder beides zugleich. Ich kuschelte mich an sie. Sie fühlte weich und warm an. Es tat gut, ihre Hände an meinem Kopf zu spüren, als sie meine dünnen Zöpfe flocht. Ich fühlte mich wohl, wie schon lange nicht mehr und hätte sie am liebsten für den Rest der Landdienstzeit bei mir behalten. Aber sie mußte wieder zurück zu den Geschwistern.

Ich brachte meine Mutter an den Bahnhof und winkte dem Zug nach. Verloren stand ich da, weinte und schniefte. Als ich in meiner Schürzentasche nach dem Taschentuch griff, berührte ich etwas Hartes. Es war ein Himbeerbonbon. Wann hatte meine Mutter mir dieses seltene Geschenk in meine Tasche gesteckt?

Gierig steckte ich das Bonbon in den Mund, genoß seine lang entbehrte Süße. Sie breitete sich aus in mir und begann, mich zu trösten. Langsam ging ich zurück. Schritt um Schritt wurde das Bonbon kleiner und kleiner und mein Abschiedsschmerz erträglicher

MEIN MINTGRÜNES KOSTÜM

April 1945. Die gewaltige Fluchtwelle aus Ostpreußen hatte mich nach Hamburg getrieben. Ich war fünfzehn Jahre alt, und auf der Flucht von meiner Familie getrennt worden. Zusammen mit vielen Menschen hatte ich eine Bleibe gefunden in der Turnhalle der Schule Am Lämmersieht. Mein Schlafplatz war ein doppelstöckiges Bett, ausgestattet mit einem Strohsack und einer Wolldecke. Mein ganzer Besitz war ein vollgestopfter Rucksack und das, was ich am Leibe trug.

Mein bestes Kleidungsstück, das die Flucht überstanden hatte, war ein Kostüm aus mintgrünem Tuch. Es war noch vor der Flucht angefertigt worden, und sollte mich während der Ausbildung zur Verkäuferin gut kleiden. Ich liebte es. Das Schönste daran war der Faltenrock. Wenn niemand mich sah, drehte ich mich um mich selbst wie ein Kind und träumte, ich sei in dem schwingenden Rock eine Tänzerin.

Im Bett unter mir lag eine Frau. Sie fragte mich, ob ich ihr für einen Tag mein Kostüm leihen würde. Sie müsse zu einer Beerdigung. Ich bekäme solange ihres. Es war dunkelbraun, mit geradem Rock. An den Knopfleisten war der Stoff abgegriffen. Das Futter der Jacke kroch hinten hervor. Obwohl mir in den Sinn kam, daß zu Beerdigungen schwarze Kleidung getragen wurde, wagte ich nicht, nein zu sagen. Kinder mußten gehorchen, und Erwachsenen gegenüber hilfsbereit sein. An das Gesicht der Frau kann ich mich nicht erinnern, auch nicht, wie alt sie war. Aber im Gedächtnis ist mir geblieben, daß sie mir, wenn sie wieder zurück sei, helfen wolle, nach meiner Familie zu suchen Wir tauschten die Kostüme. In dem häßlichen Ding fühlte ich mich nicht wohl. Es roch unangenehm. Ich wagte auch nicht zu sagen, daß ich darin wie eine Oma aussähe. Die Jacke war zu weit, der Rock zu lang. Ihre Knie hatten Beulen hinterlassen. Aber einen Tag lang wollte ich es ertragen, weil sie mir helfen wollte, meine Familie zu finden. Das ließ mich hoffen. Ich fühlte mich glücklich und glaubte, das sei dieser Tausch wert.

Es wurde Abend. Längst hätte sie zurück sein müssen. Ungeduldig starrte ich immer nur auf die Tür. Die Frau kam an jenem Abend nicht. Auch nicht am nächsten Tag. Sie kam nicht mehr zurück. Mein mintgrünes Kostüm, mit dem schwingenden Faltenrock, blieb für immer verschwunden

Lassen Sie sich nicht betrügen: Einfache Wege, um finanzielle Sicherheit für Senioren zu gewährleisten

Finanzieller Missbrauch ist in den Vereinigten Staaten auf dem Vormarsch, und unsere alternde Bevölkerung ist oft die am meisten gefährdete. Im Jahr 2014 wurden 2,5 Millionen betrugsbezogene Verbraucherbeschwerden in der Datenbank des Consumer Sentinel Network erfasst. Die 50-Jährigen und Älteren machten 49 % der Beschwerden aus und meldeten einen Rekordschaden von 1,7 Milliarden US-Dollar. Ein Großteil der Betrugsfälle begann damit, dass das Opfer einen Telefonanruf erhielt, und E-Mail war die zweithäufigste Kontaktmethode.

Kognitive Beeinträchtigungen oder Demenz machen es Senioren oft leichter, verwirrt oder vergesslich zu werden. Sie fragen sich vielleicht: „Habe ich den Gärtner letzte Woche in bar bezahlt? Habe ich den Scheck für die Miete schon geschrieben?“ Ein einsamer, ans Haus gefesselter Senior kann davon ausgehen, dass ein freundlicher „Bankvertreter“, der anruft, die besten Absichten hat, wenn er in Wirklichkeit darauf hofft, Betrug und Identitätsdiebstahl zu begehen.

Es gibt viele Möglichkeiten, um sicherzustellen, dass Ihre hart verdienten Investitionen oder die Ihrer Angehörigen sicher und geschützt bleiben. Der uralte Satz „Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl“ ist immer noch ein hervorragender Ratgeber, um zu wissen, ob es etwas gibt, das Ihrer Aufmerksamkeit bedarf. Zum Beispiel: Erhalten Sie oder Ihre Eltern Pakete, an deren Bestellung sich niemand mehr erinnern kann? Ruft ein Vertreter ständig bei Ihnen oder Ihren Angehörigen an und besteht darauf, dass die Hypothek zu einer neuen Bank verlegt wurde? Ignorieren oder unterschätzen Sie keine seltsamen oder beunruhigenden Vorkommnisse; werden Sie aktiv und befolgen Sie einige einfache Richtlinien.

Warten Sie, bevor Sie Geld überweisen und bitten Sie um Hilfe

Betrüger nutzen die Emotionen derjenigen aus, die sie kontaktieren, und Betrugsmaschen von Betrügern klingen oft plausibel, weshalb sie auch so gut funktionieren! Der allzu häufige Großeltern-Betrug beginnt mit einem verzweifelten Anruf eines Enkels, der sich anhört, als ob er im Gefängnis säße und sofort Geld für eine Kaution bräuchte, mit der Bitte: „Sagen Sie es nicht Mama und Papa, die wären so wütend.“

In Josefs Fall war es ein finanzieller Betrug. Der versierte 89-Jährige fühlte sich zunächst gut, als er in einen speziellen Fonds einzahlte, zu dem ihn sein entfernter Cousin ermutigt hatte. Doch nachdem er das Geld überwiesen hatte, wurde er zunehmend verstört; er erkannte, dass er um 12.000 Dollar betrogen worden war. Seine Gesundheit litt und er zweifelte an seinem Urteilsvermögen, das immer ausgezeichnet gewesen war.

Rebecca Paul, Esq., Leiterin der Abteilung für treuhänderische Dienstleistungen von Seniors At Home, sagt: „Es kommt sehr häufig vor, dass ein Senior seinen Betrüger kennt, sei es ein alter Kollege, der nach vielen Jahren ohne Kontakt wieder aufgetaucht ist, oder der Cousin, der in Europa lebt und plötzlich eine Notoperation braucht.“ Denken Sie daran: Eine schnelle emotionale Entscheidung kann Sie teuer zu stehen kommen. Bevor Sie Geld schicken, kontaktieren Sie Familie und Freunde, um die Geschichte zu überprüfen und eine zweite Meinung einzuholen, auch wenn der Anrufer verzweifelt klingt und dringend etwas tun möchte.

Geben Sie niemals finanzielle Informationen am Telefon preis. Banken und Kreditgeber werden nicht anrufen und am Telefon persönliche Daten wie Sozialversicherungsnummern, Kreditkartennummern oder das Geburtsdatum erfragen. Eine Bank oder ein Kreditgeber wird auch keine Textnachrichten mit der Bitte um einen Anruf auf einer speziellen Telefonnummer senden. (Da die Amerikaner immer mehr Zeit mit ihren Smartphones verbringen, sind auch SMS-Betrügereien auf dem Vormarsch).

Professionelle Hilfe hält die Finanzen sicher

Die Beauftragung eines lizenzierten Treuhänders (oder Geldmanagers) kann eine ausgezeichnete Option sein. Nachdem Josef durch den Anlagebetrug Geld verloren hatte, entschied er sich für den Seniors At Home Fiduciary Services. Er erhält Hilfe beim Bezahlen von Rechnungen, beim Sortieren seiner Krankenversicherung und medizinischen Ansprüche sowie bei der Budgetplanung.

Durch die monatlichen Treffen mit seinem Kundenbetreuer behält Josef die Kontrolle über seine Finanzen, aber ein Profi sorgt dafür, dass alles seine Ordnung hat und seine Finanzen sicher sind. Der Treuhandservice von Seniors At Home kann auch Betrug erkennen und untersuchen, staatliche Leistungen bewerten und Dienstleistungen anbieten, die flexibel und individuell sind.

Geldmanagement für Senioren

Die richtige Strategie für ein effektives Geldmanagement ist nie in Stein gemeißelt. Wenn sich Ihre Strategie nicht mit Ihren finanziellen Bedürfnissen weiterentwickelt, dann werden Sie nicht in der Lage sein, das Beste für sich und Ihre Familie zu tun. Und eine der größten finanziellen Veränderungen, die Sie während Ihres Erwachsenenlebens erleben werden, ist der Übergang von der Vollzeitbeschäftigung in den Ruhestand als Senior.

Die folgenden Informationen können Ihnen helfen, die vier größten Probleme zu verstehen, die Sie mit Ihrem Geld im Ruhestand haben werden, und was Sie tun können, um erfolgreich zu sein. Wenn Sie Fragen haben oder Probleme mit der Verschuldung haben, können wir Sie mit den Lösungen verbinden, die Sie brauchen, um Stabilität zu erreichen und Ihre Ziele zu verwirklichen. Rufen Sie uns an oder füllen Sie ein Hilfeanfrageformular aus, um uns mitzuteilen, was Sie brauchen.

Hauptanliegen Nr. 1: Gesundheitskosten

Die mit Abstand größte Sorge, die Senioren im Ruhestand haben, sind die Kosten für die Gesundheitsversorgung. Mit zunehmendem Alter steigen natürlich die Kosten für das Gesundheitswesen. Gleichzeitig verlieren Sie beim Übergang vom Berufsleben in den Ruhestand die Versicherungsleistungen Ihres Arbeitgebers und wechseln zu einer privaten Versicherung und Medicare.

Vergewissern Sie sich, dass Sie ein genaues Verständnis der Kosten für die Gesundheitsversorgung haben, die auf Sie zukommen können, und der Art der Unterstützung, die Sie haben werden. Vergewissern Sie sich, dass Sie Ihre Policen gründlich verstehen und stellen Sie Fragen. Zum Beispiel werden in einigen Fällen die Kosten für die weitere Versorgung nach einem Schlaganfall nur dann von Medicare übernommen, wenn der Patient eine dokumentierte Verbesserung zeigt. Das bedeutet, dass die Kosten für häusliche Pflege oder Physiotherapie nicht übernommen werden, wenn Ihr Zustand dauerhaft ist – und das ist ein Problem.

Sie müssen auch einen Plan haben, was Sie tun wollen, wenn Sie von völliger Unabhängigkeit zu unterstützender Pflege übergehen müssen. Gehen Sie nicht einfach davon aus, dass Sie selbständig bleiben werden, denn Sie werden größere Probleme haben, wenn Sie Anpassungen vornehmen müssen, nachdem bereits ein Gesundheitsproblem aufgetreten ist. Egal, ob Sie zu Ihren Kindern oder Verwandten ziehen, für häusliche Pflege bezahlen oder in eine Senioren- oder betreute Wohngemeinschaft umziehen wollen, stellen Sie sicher, dass Ihre Versicherungen und Ersparnisse diesen Plan unterstützen können.

Sie müssen auch Schritte unternehmen, um Ihre Wünsche für die Pflege festzulegen, falls Sie entmündigt werden oder nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen für sich selbst zu treffen. Detaillierte Anweisungen für die Langzeitpflege und notariell beglaubigte Dokumente zur Einrichtung einer medizinischen Vollmacht und einer Finanzvollmacht (die von derselben Person oder von zwei verschiedenen Personen erteilt werden können) sind unbedingt erforderlich. Stellen Sie sicher, dass alles klar und dokumentiert ist und dass der Bevollmächtigte, den Sie auswählen, Ihre Wünsche versteht.

Hauptanliegen Nr. 2: Einkommen und Budget

Im Laufe der Jahrzehnte, die wir arbeiten, gewöhnen sich die meisten von uns daran, regelmäßige Gehaltsschecks zu erhalten. Wir gewöhnen uns an Budgetierung und Ausgabengewohnheiten, die auf der Vorstellung basieren, dass die nächste Rate des Geldes bis zum Datum X da sein wird. Wir gewöhnen uns auch an die Vorstellung, dass wir, wenn wir mehr Geld brauchen, einfach mehr arbeiten können, um es zu bekommen.

Aber wenn Sie einmal im Ruhestand sind, wird das Einkommen nicht mehr aus Gehaltsschecks kommen – es wird aus Rentenauszahlungen, Sozialversicherung, Vermögensdividenden kommen. Und wenn Sie nicht genug Geld haben, können Sie vielleicht einen Job annehmen, um das zusätzlich benötigte Geld zu bekommen, abhängig von Ihrer Gesundheit und Situation.

Tatsache: Daten zeigen, dass Sie mindestens 75 % Ihres erwerbstätigen Jahreseinkommens benötigen, um Ihren Lebensstil im Ruhestand zu finanzieren.

Das bedeutet in der Regel, dass Sie noch besser mit Ihrem Budget haushalten müssen, als Sie es während Ihrer Erwerbstätigkeit getan haben. Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen, Einkommen und Cashflow effektiv zu verwalten:

Hauptproblem Nr. 3: Verschuldung

Schulden können im Ruhestand ein großes Problem sein, denn mehr Schulden bedeuten höhere Rechnungen – was nicht wirklich funktioniert, wenn Ihr Einkommen niedriger ist. Sie müssen also darauf achten, die Schulden sowohl kurz vor als auch während des Ruhestands so gering wie möglich zu halten.

Hauptanliegen Nr. 4: Ihr Nachlass

Eine große Sorge, die Sie in Ihren goldenen Jahren haben werden, ist das Erbe, das Sie hinterlassen. Zusätzlich zur Einrichtung einer Vollmacht (POA), um Entscheidungen zu treffen, wenn Sie arbeitsunfähig sind, müssen Sie auch ein Testament aufsetzen und Ihre Finanzen für das regeln, was passiert, wenn Sie nicht mehr da sind.

Ein unterschriebenes, bezeugtes Testament ist notwendig, um Ihren Ehepartner, Ihre Kinder und Verwandten davon abzuhalten, sich um Ihren Nachlass zu streiten. Sie sollten auch Ihren Nachlassplan und die Entscheidungen über die Vorsorgevollmacht mit allen Beteiligten besprechen. Dies ist eines der schwierigsten Gespräche mit Ihren Kindern im Erwachsenenalter… aber es ist noch schwieriger für sie, es zu beginnen, also müssen Sie derjenige sein, der sicherstellt, dass die Diskussion stattfindet.

WARUM REISEN MENSCHEN?

Ich werde oft gefragt, warum ich mein Zuhause verlassen und reisen möchte. Werde ich nicht alle und alles vermissen? Werde ich nicht einsam werden? Wovor laufe ich weg?

Wir alle haben unsere Gründe für das Reisen: Fernweh, die Liebe zu einer anderen Kultur, der Wunsch, einfach alles hinter sich zu lassen, das Bedürfnis zu vergessen, oder der Wunsch, neue Menschen kennenzulernen. Reisen wird für Menschen zu einer Möglichkeit, sich mit verschiedenen Situationen auseinanderzusetzen, neue Dinge zu erleben oder bei der Suche nach dem eigenen Selbstgefühl zu helfen. Im Kern ist das preiswerte Reisen ein Mittel zur persönlichen Entwicklung. Es ist ein Weg für uns, zu wachsen, zu lernen und Kontakte zu knüpfen.

Und weil Budgetreisen so viel für so viele verschiedene Menschen bieten, übt das Reisen eine Anziehungskraft auf uns alle aus. Der heilige Augustinus hat einmal gesagt: „Die Welt ist ein Buch, und wer nicht reist, liest nur eine Seite.“ Ich behalte dieses Zitat und ein berühmtes von Mark Twain, das besagt, dass man nichts bereuen sollte, ständig im Kopf.

Im Buch der Welt sind alle Seiten anders. Alles ist neu, alles verändert sich. Ich glaube, das ist der Grund, warum wir reisen – wegen der Veränderung. Ob Sie eine Pyramide sehen oder eine neue Kultur erleben wollen, ob Sie wegfahren oder lernen wollen, und ob Sie für einen Monat oder ein Jahr fahren, wir alle fahren, weil wir die Veränderung suchen. Wir suchen etwas anderes. Eine Veränderung des Selbst, der Einstellung, der täglichen Routine oder der Eindrücke einer anderen Kultur, Veränderung ist das eine, was uns das Reisen bringt.

Die ständige Veränderung schafft eine Chance für uns, mit der Welt um uns herum zurechtzukommen und herauszufinden, wer wir sind.

In dieser modernen Welt mit 9-to-5, Hypotheken, Fahrgemeinschaften und Rechnungen können unsere Tage ziemlich reglementiert werden. Unter der Last, sich gedankenlos von Tag zu Tag zu bewegen, verlieren wir oft den Überblick darüber, was uns wichtig ist und was unsere Ziele sind. Wir sind so gefangen zwischen Pendeln und Besorgungen oder dem Fahren der Kinder zum Fußball, dass wir vergessen, wie wir atmen und die Rosen riechen können.
Als ich noch von 9 bis 5 gearbeitet habe, konnte ich meine Tage Monate im Voraus planen. Es hieß: Pendeln, Arbeit, Fitnessstudio, schlafen, wiederholen. Doch auf der Straße ist jeder Moment ein neuer Anfang. Kein Tag ist wie der andere. Man kann nicht planen, was passieren wird, weil nichts in Stein gemeißelt ist. Keine Pendelfahrten, keine Besorgungen, keine geplanten Meetings. Nur Sie und Ihr Verstand und die offene Straße.

Orte, Kulturen, Städte, Länder waren immer im Wandel. Kein Tag war (oder ist) jemals wie der vorherige. In der Tat ist jeder Tag so anders, dass ich mich manchmal frage, ob ich nicht schon drei Leben gelebt habe.

Dieser Lebensstil ist nicht für jeden geeignet, aber bei denen, die gehen, bemerke ich den Subtext der Veränderung im Grund für ihren Wunsch zu gehen. Das Neue, das Aufregende, das Andersartige, das Abenteuer – all das ist da, wenn man reist. Ihre Tage werden nicht mehr von den Geschäftszeiten diktiert, sondern von den wechselnden Winden Ihres eigenen Herzens.

Draußen auf dem Meer der Freiheit, ohne Kompass, ohne Richtungsvorgabe, segeln wir alle vorwärts.

Wir sind auf der Suche nach etwas Neuem, etwas Unsichtbarem. Die nächste Seite im Buch der Welt, wenn auch nur für eine kurze Zeit. Das ist es, was Budgetreisen so interessant, faszinierend und einladend für uns alle macht. Es ruft uns. Es winkt uns, mit ihm in neue Länder und ungewohnte Rückzugsorte zu kommen. Es gibt uns eine Atempause und Zuflucht vor dem Chaos und der reglementierten Welt von 9 bis 5.

Ich sitze auf dem Fahrersitz dieser Straße, und obwohl ich sie meistens nicht sehe, kann ich den einzigen Wegweiser auf ihr lesen – „Change Ahead“ – und nichts anderes tun als lächeln. Als ich mich zu den anderen Fahrern auf der Straße umschaue, sehe ich, dass auch sie lächeln. Wir lächeln alle zusammen, weil wir wissen, dass hinter der nächsten Kurve etwas Neues auf uns wartet. Ein neues Abenteuer, eine neue Herausforderung, ein neuer Liebhaber oder ein neuer Freund.